#PatsPod (Just a little bit) Respect für die New England Patriots

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#PATSPOD
(Just a little bit) Respect für die New England Patriots
In der Stadt von Aretha Franklin erleben die Pats unter Bill Belichick und Tom Brady die vielleicht härteste Niederlage ihrer gemeinsamen Zeit. Die härteste Niederlage, weil sie einerseits in zwei aufeinanderfolgenden Spielen mit mindestens 10 Punkten verloren haben und andererseits weil gegnerische Teams sie nicht mehr zu respektieren scheinen.
Spoiler: Was jetzt folgt sind zwei Möglichkeiten diesen Artikel weiterzuschreiben.
1. Spitballing à la ESPN und FOX. Mache ich eigentlich ungern aber Christian freut sich so drüber!
2. Ein realistischer und emotionsloser Angang.
Ihr dürft entscheiden, was Ihr lesen möchtet.

Zu 1. Es ist das Ende einer Dynastie!
Tom Brady und Bill Belichick haben sich selbst ein Grab geschaufelt und nun kommen sie aus ebendiesem nicht mehr raus. Brady ist seit mindestens zwei Jahren nicht mehr auf einem absoluten Top-Niveau und hält sich und seine Offense nur durch das großartige System, dirigiert von Josh McDaniels, am Leben. Er hängt eigentlich nur noch mit einem Finger an der Klippe und auf diesen Finger tritt BB gerne mal im Vorbeigehen drauf. Tom Brady hat in seiner Dokumentation verlauten lassen, dass er nun Spaß haben wolle. Er hat keinen Druck, hat alles gesehen in der Liga und möchte einfach nur noch Spaß haben am Sport. Nun Spaß hat Brady sicherlich nicht nach drei Wochen, plus einer Vorbereitung gespickt mit zahlreichen Kontroversen. Die Situation um Alex Guerrero, die Edelman-Sperre, kein Danny Amendola mehr und selbst Gronk sollte getraded werden. Da hilft all das Erkennen von Gefahren (wie zum Beispiel die gefährlichen Enden einer Banane) nichts, wenn BB ihm jedes Jahr aufs Neue die Stuhlbeine abschraubt.

Vergleichen wir die Situation mit Peyton Manning: Manning bekam in Denver jede nötige Hilfe zur Seite gestellt. Er hatte in der offense eine starke line, vier sehr gute und erfahrene Receiver und eine sehr starke defense. Der Angang war jetzt zu investieren, auf Kosten der Zukunft. Das macht BB eben nicht. Und ja man kann sogar sagen, dass BB den Erfolg nicht mehr mit Brady sucht. Den Super Bowl hat er absichtlich verloren, nachdem er für Brady seinen Liebling Jimmy G hat abgeben müssen, für nur einen Zweitrundenpick. Die Saga um Guerrero und der starke Zuspruch von Kraft für Brady scheinen BB überhaupt nicht zu passen. Es ist de facto entmachtet. Sein einziger Ausblick ist, ein gutes und für die Zukunft gut aufgestelltes Team zu hinterlassen (das dann vl von seinem Sohn übernommen wird). Brady will er nicht mehr zu weiterem Erfolg verhelfen.

Außerdem hat BB gemerkt, dass gegnerische Team seinen „game-plan“ durschaut haben. Seine Verteidigung hat keinen guten, meist nicht einmal einen mittelmäßigen, Spieler und die Truppe um Brady wurde schlussendlich auch entschlüsselt. Es hat viele Jahre gedauert, aber nun ist das Rätsel geknackt.
Eine 9-7 oder 8-8 Saison wird wohl das Ende der beiden in New England bedeuten. Wir dürfen also noch 13 Spiele der beiden sehen, bevor dann in Foxborough eine neue Zeitrechnung anbricht.

Zu 2. Kein guter Start – kein großes Problem.
Drehen wir die Uhr ein wenig zurück und schauen auf die letzten Wochen im Training Camp der Pats. Viele Fragezeichen umgaben dieses Team. Kann die Verteidigung wirklich besser spielen als im letzten Jahr und wer soll als Passempfänger dienen bis Jules zurück ist. Ein 1-2 Start des Teams wurde als realistisches Szenario beschrieben. Vier Wochen nur überwinden. Nach vier Wochen ist die Verteidigung besser eingespielt, Jules ist zurück und BB hat genug Filmmaterial der weiteren Gegner, um den perfekten game-plan zu stricken.

Nun stehen wir nach Woche drei eben mit einem Sieg gegenüber zwei Niederlagen dar. Gründe für die zwei Niederlagen gibt es viele. Den Sieg gegen Houston lassen wir einmal außen vor, gemessen an der offensichtlichen Schwäche der Texans.
Die Passempfänger fehlen. Gronk wird gedoppelt, getrippelt. Die anderen Empfänger schaffen keine separation zwischen sich und den Verteidigern. Das entwickelt sich dann zu einem Schneeball, der die gesamte offense überrollt – kein Laufspiel, kein ruhiger Drive-Aufbau. Gegner respektieren die Abteilung Angriff der Pats nicht mehr und wittern die große Chance.

Die Verteidigung kann den Lauf nicht stoppen. Auch hier entwickelt sich ein Schneeball. Kannst du das Laufspiel nicht stoppen verlierst du in der NFL. Deine safeties müssen näher an der line spielen. Deine linebacker müssen run support liefern und das lässt deine cornerbacks oft im 1zu1. Die klassischen Dinge, die jeder Pats-Fan kennt, passieren dann. Großer Raumgewinn des Gegners durch crossing, deep crossing und comeback routes. Nun kennen wir diese Problematik schon seit ein paar Jahren. Was ist dieses Jahr anders? BB spricht von einer fehlenden oder mangelnden execution. Ich würde eine mentales, ein Konzentrationsproblem hinzufügen. Die Pats reagieren zu langsam, antizipieren nicht, sondern warten und dann haben sie große Probleme richtig zu tackeln. Die Idee der Pats ist es, Raum zu geben aber nur da wo der Raumgewinn nicht weh tut. In der Redzone, in entscheidenen third-downs wurde in der Vergangenheit besser getackelt – bend but dont break. Ja, gebt dem QB 400 yards im Passspiel aber haltet ihn bei 17 Punkten. Diese Devise geht momentan nicht auf und leider holt Tom Brady nicht mehr die Kohlen aus dem Feuer.

Zusammengefasst möchte ich sagen, dass die Probleme gravierend sind, aber nicht unlösbar erscheinen. Der Angriff wird mit Edelman und hoffentlich Gordon ganz anders aussehen. Die Verteidigung wird einen Schritt nach vorne machen mit jedem weiteren Spiel. Tackling kann geübt werden, Konzentration kann hochgefahren werden. Es ist nicht das System, das geknackt wurde oder schlechte Spieler, sondern mentale Stärke, die jederzeit zurückkommen kann.
Ich erwarte schon diese Woche gegen die Dolphins einen klaren Sieg. Ein Sieg mit mehr als 10 Punkten Differenz.

Ein Kommentar

  1. Cooler Ansatz die Thematik auf beiden Wegen darzustellen. Vielleicht liegt die Wahrheit sogar in der Mitte 😉
    Wäre schön, wenn es tatsächlich einen Sieg mit mehr als 10 Punkten gäbe, so recht daran glauben kann ich momentan noch nicht. Dies müsste schon mit einer deutlichen Leistungssteigerung in allen Mannschaftsteilen einhergehen. Diese Steigerung ist meiner Meinung nach in dieser Woche zumindest im Receiving Corps schon allein aufgrund fehlender „Waffen“ schwer zu erreichen, außer vielleicht wenn Josh Gordon tatsächlich aktiv und vor allem sehr produktiv sein sollte.
    Bei einem Sieg, der aufgrund der Gesamtsituation eigentlich alternativlos ist, wäre man 2-2 und das hätte man auch vor dem ersten Snap der Saison so erwarten können.
    Ansonsten ist vermutlich Panic-Mode angesagt…

    P.S. Finde es richtig gut, dass ihr nun auch einen Blog betreibt. Ist speziell für Leute, die nicht bei Social Media aktiv sind – ja die solls noch geben – eine interessante Geschichte.
    Lob an dieser Stelle auch für eure Podcasts!

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